"Verein zur Förderung des deutsch-italienischen wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs e.V.", Bremen
Der Verein wurde vor 1980 von Bremer Hochschullehrern und Künstlern gegründet, um das Dorf wieder aufzubauen und mit einer kulturellen Nutzung über die Ländergrenzen hinaus zu verbinden.
Der Verein kaufte das Casa Rossa und den Kummerkasten und unterstützte den Kauf der anderen, teilweise halb verfallenen Häuser, um
einen kompletten Wiederaufbau zu gewährleisten und ein dörfliches Leben zurückzugewinnen. Inzwischen ist die Mitgliederstruktur des Vereins gemischt - nur die Hälfte sind noch Bremer. Der kulturelle Anspruch wurde über die Jahre immer vorsichtiger formuliert.
Der kleine Kunstfonds des Vereins zur Förderung der künstlerischen Aktivitäten war zwischenzeitlich bereits eingestellt worden, ist aber jetzt durch ein Stipendien-Konzept neu belebt worden, nachdem der Verein die alte Osteria renoviert und →
"Verein zur Förderung des deutsch-italienischen wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs e.V.", Bremen
Der Verein wurde vor 1980 von Bremer Hochschullehrern und Künstlern gegründet, um das Dorf wieder aufzubauen und mit einer kulturellen Nutzung über die Ländergrenzen hinaus zu verbinden.
Der Verein kaufte das Casa Rossa sowie den Kummerkasten und unterstützte den Kauf der anderen, teilweise halb verfallenen Häuser, um einen kompletten Wiederaufbau zu gewährleisten und ein dörfliches Leben zurückzugewinnen. Inzwischen ist die Mitgliederstruktur des Vereins gemischt - nur die Hälfte sind noch Bremer. Der kulturelle Anspruch wurde über die Jahre immer vorsichtiger formuliert.
Der kleine Kunstfonds des Vereins zur Förderung der künstlerischen Aktivitäten war zwischenzeitlich bereits eingestellt worden, ist aber jetzt durch ein Stipendien-Konzept neu belebt worden, nachdem der Verein die alte Osteria renoviert und →
bewohnbar gemacht hat.
Viele der Arbeiten, die Künstler im Dorf und im Wald hinterlassen haben, sind überwuchert oder abgebaut worden. Die Seminare der Hochschule für Künste Bremen finden immer noch gelegentlich im Casa Rossa statt , hauptsächlich im Bereich Fotografie und Film.
Dieser Schwerpunkt ist den Mitgliedern des Vereins am liebsten. In die Landschaft wird so nicht eingegriffen und man muß nicht mit den Relikten der künstlerischen Arbeit im Dorf und am Berg leben - ein Gegenstand von Auseinandersetzungen, die den Blick schärften und zu größerer Sensibilität auch gegenüber den Bewohnern der benachbarten Orte führten.
In Formine entstanden zahlreiche Filme. Viele Ausstellungen mit Fotografie weisen auf Formine. Immer noch sind Künstler und Wissenschaftler
Gäste des Vereins und beziehen sich in ihren Arbeiten und Veröffentlichungen auf den Ort. Doch halten sich inzwischen auch weitere Gruppen im Casa Rossa auf, ohne dass ein Zusammenhang mit künstlerischen oder wissenschaftlichen Projekten besteht. Dies entspricht den Veränderungen in der Mitgliederstruktur, also anderen beruflichen Schwerpunkten oder persönlichen Zusammenhängen.
Das Projekt Formine war immer familienfreundlich. Die kleinen Kinder von vielen der Mitglieder sind erwachsen geworden, einige jetzt selbst Mitglied. Sie sind mit dem Projekt aufgewachsen und nutzen es mit ihren Freunden. Die älteren Mitglieder werden durch ihren Einsatz bei den Bauaktivitäten, die zwangsläufig immer anfallen, entlastet. →
Dass es das Projekt nach all diesen Jahren noch fast unverändert gibt, hängt mit der Nutzungsstruktur zusammen.
Drei Schwerpunkte bestimmen die Nutzung des Casa Rossa:
1. Gruppen und Seminare
außerhalb der Ferienzeiten
2. Freunde und Familien
in den Ferienzeiten
3. Bauaktivitäten
nach Zeitplan und Beschlußlage
Vorstand und Mitgliederversammlungen regeln dies mit Belegungsplan und Ablaufplänen.
Nachdem der Verein viele Jahre für die anderen Häuser eine wichtige Garantie für die Erhaltung des
Dorfes war, da Aufgaben wie z.B. der Teleferica-Bau nur von einem starken Träger durchgeführt werden konnten, hat sich die Entwicklung etwas verschoben. Der Standard der "privaten" Häuser ist mittlerweile höher als der des Casa Rossa, das nur gemeinschaftlich genutzt wird und nicht komplett winterfest ist. Die anderen Häuser haben dagegen zum Teil sogar Gasheizung. Sie sind konfortabel und individuell eingerichtet. Durch Handys und moderne UMTS- bzw. GPRS-Technik verfügt man über die wichtigsten Kommunikationsmittel, so dass auch längere Aufenthalte möglich sind.
Das Leben in Formine ist leichter geworden, aber auch weniger zurückgezogen.
Auch dass es jetzt erstmals nach 40 Jahren wieder feste Bewohner gibt ( 2 Personen), spricht für eine neue Phase des Ortes. Die drei italienischen Familien zeigen eine sehr regelmäßige Präsenz im Dorf, bauen Gemüse an, helfen sich gegenseitig.
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Der Verein agiert weiterhin mit seiner Kultur der Gemeinsamkeit - mit der Paxis, gemeinsam zu wirtschaften, zu essen, alles zu verabreden, vieles zusammen zu unternehmen.
Die Nutzung des Areals durch viele Menschen, die sich nicht alle gleichermaßen ausreichend um das Anwesen kümmern können, lässt es natürlich auch anders wirken als ein Haus mit privater Pflege, indiviueller Ausgestaltung und familiärer Nutzung.
Der Versuch, einen Aufenthalt auf einen privaten Rückzug zu verengen, gelingt oftmals nicht.
Es gibt, abhängig von den wechselnden Situationen, den persönlichen Zusammenhängen und dem Wetter, glückliche Tage und besondere Momente, auch gerade deshalb, weil es hier so ist wie es ist. Der erhabene Platz, an dem man sich hier befindet, mit seinem weiten Blick über den Lago Maggiore, wird geliebt und läßt innehalten.
Die Mitglieder des Forminevereins können das Areal des Casa Rossa und den Kummerkasten für Seminare, Gruppen, ihre Familie oder Freunde nutzen.
Jedes Mitglied hat ein eigenes Zimmer, das individuell gestaltet und gepflegt wird. Wenn man selbst vor Ort ist, hat man immer das Recht, sein eigenes Zimmer zu bewohnen. Zu den anderen Zeiten können die Seminare und Gruppen über diese Räume verfügen.
Durch die Zuordnung der Zimmer ist die Zahl der Mitglieder begrenzt. Erst wenn jemand den Verein verläßt oder sich ein Zimmer teilt, kann es eine Neuaufnahme geben.
Der Zusammenhang bei den Aufenthalten ist familiär, auch deshalb, weil die neueren Mitglieder oftmals bereits als Kinder in Formine kannten.